Jubiläums-Festival mit Wermutstropfen

Ein ganzer Radsport-Kosmos ballte sich drei Tage lang auf den Rennstrecken des Nürburgrings. Es herrschte beste Radsportstimmung und Petrus zeigte sich der Veranstaltung gegenüber ebenso wohlgesonnen wie die Radsportfans: Beim 20-jährigen Event-Jubiläum gab es Teilnehmerrekorde sowohl bei den Gesamtzahlen als auch beim Herzstück des Events, den 24h-Rennen. Letztere mussten jedoch aufgrund eines Rettungseinsatzes auf der Strecke früher als geplant beendet werden.

Licht und Schatten über dem Nürburgring

Es war ein Radsportfest der Superlative, eine „Veranstaltung, die eines Jubiläums in jeder Hinsicht würdig war. Alles hat gepasst, sogar das Wetter hat gehalten, obwohl immer wieder Regen angesagt war“, resümiert Chef-Organisator Hanns-Martin Fraas nicht ohne Stolz.

Rad fahren auf der anspruchsvollen Strecke des Nürburgrings und der Nordschleife. Wenn gewünscht, sogar Tag UND Nacht. Das reizte dieses Jahr mehr Teilnehmer als jemals zuvor. 9665 waren es insgesamt bei Rad am Ring 2023, 472 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019. Mit knapp 5.800 gingen die meisten davon auf den Kurs der legendären 24h-Rennen auf Asphalt und im Gelände.

Beendet werden mussten diese Rennen jedoch bereits eineinhalb Stunden früher als geplant. Auf der Nürburgring-Nordschleife im Streckenabschnitt zwischen Kallenhardt und Wehrseifen stürzte in einer schnellen Rechtskurve ein Fahrer des 24h-Rennens und verletzte sich schwer. Die Rettungskräfte des Medical-Centers am Nürburgring waren schnell vor Ort. Das Rennen musste abgebrochen werden, damit der Rettungshubschrauber, der ebenfalls am Nürburgring stationiert ist, auf der Strecke landen konnte. Die Wertung der Rennen erfolgte mit Rennabbruch um 10:45 Uhr. Der Fahrer wurde in die Uni-Klinik nach Bonn geflogen.

Aktuelle Pressebilder

Die Ergebnisse der 24h-Rennen

In der Kategorie Einzelfahrer sammelte Daniel Novak von Coup Cycle Göppingen/Team Strassacker mit 26 die meisten Runden, bei den Frauen holte sich Iris Hansjosten vom Team ZSUN Racing/Team Forchheim mit 21 Runden den Sieg. Bei den 2er-Teams Männer erradelte die meisten Runden das Team Ledschends II X (28 Runden) und bei den Frauen Team Thyssenkrupp 2er-1 (21 Runden). In der 4er-Team-Wertung holten sich bei den Männern die Ledschends X mit 31 Runden den obersten Podiumsplatz und bei den Frauen MOFA Münster mit 26 Runden. Im 8er-Team hatten das Team AVIA racing I mit 30 Runden bei den Männern und AVIA II mit 24 Runden bei den Frauen die meisten Kilometer auf dem Tacho stehen.

Auf dem Mountainbike siegten Rick Steffen vom ROSE Racing Team (52 Runden) und Chiara Frigge vom Team Burn Baby powered by Dextro Energy (36 Runden) in der Solo-Kategorie. Im 2er-Team gewann das Witttraining ORBEA Team 5 (50 Runden) bei den Männern, Frauenmannschaften gab es keine in dieser Kategorie. Im 4er landeten die Teams TV Euenheim/HAPE Factory Racing (56 Runden, Männer) und Burn Baby powered by Dextro Energy (40 Runden, Frauen) ganz vorn. Bei den 8er-Mannschaften holte sich das Team Achterjet mit 53 Runden den Sieg, auch hier gab es keine Frauenmannschaften.

ZU DEN ERGEBNISSEN

Rad-Bundesliga gastiert am Ring

Den Abschluss des Radsportfestivals in der Eifel bilden erneut die Lizenzfahrer mit einem Serienlauf der Rad-Bundesliga des Bunds Deutscher Radfahrer. Wer den Wettkampf über fast 110 km und ca. 2.600 Höhenmeter gewonnen hat, erfahren Sie hier.

Neuer Vertrag für die grüne Hölle

Ob Tourenfahren, Kids Race, Jedermannrennen, Bundesliga oder 24h-Rennen. Ganz klar, das Motto von Rad am Ring wird und wurde auf dem Nürburgring wieder einmal real gelebt: 360 Grad Radsport. Sport, Spaß und Action für jeden, der gern in die Pedale tritt. Und es wird weitergehen: „Wir haben mit der Nürburgring GmbH gerade einen neuen Fünfjahres-Vertrag abgeschlossen. Das 25-jährige Jubiläum werden wir also auch noch hier feiern“, kündigt Hanns-Martin Fraas an.

 

Über Rad am Ring

Rad am Ring findet seit 2003 auf dem Nürburgring statt. Die Strecke führt sowohl durch die hochmoderne Formel-1-Arena als auch über die legendäre Nordschleife. Kernstück sind die 24-Stunden-Rennen auf dem verkehrsfreien, teilweise beleuchteten Rennkurs und mit Teamquartieren in der Boxengasse und entlang der Rennstrecke. Das Event ist über die Jahre gewachsen: Neben dem Ultra- und dem Langstrecken-Event bei Rad am Ring werden diverse Jedermann-Rennen, ein Zeitfahren, ein Mountainbike-Marathon und Tourenfahrten ohne Zeitnahme angeboten. Die Jedermann-Rennen sind Teil des German Cycling Cup, Deutschlands größter Jedermann-Rennserie. Seit 2018 bietet Rad am Ring unter dem Motto „Fahrspaß für alle“ auch Radsport-Erlebnisse wie Touren, Trainings, Test und Tracks ohne Wettbewerbscharakter an.